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Löwenzahngelee selber machen

Vanessa Seedorf

Food-Bloggerin & Romanautorin

Auf „Herrin der Töpfe“ möchte ich dir zeigen, dass gesunde Ernährung kein kompliziertes Unterfangen sein muss. Entdecke vielfältige Rezepte, die perfekt zu deinem vollgepackten Tag passen – ohne dabei Kompromisse beim Geschmack einzugehen.

Von schnellen Mahlzeiten bis hin zu gemütlichen Küchenexperimenten findest du hier Inspirationen für jede Gelegenheit.

Also schnapp dir die Kochlöffel, lass den Stress hinter dir und lass uns gemeinsam in der Küche Spaß haben.

Gemeinsam auf dem Weg zu einer entspannten und gesunden Esskultur!

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Heute geht es um eines der tollsten Dinge, welches die Menschheit erfunden hat – Löwenzahngelee.

Der Löwenzahn ist für die meisten ein Unkraut, eine lästige Pflanze, die den Rasen verschandelt, die sich wie die Pest ausbreitet und der man mit schwerem Geschütz den Kampf ansagen muss. Für mich ist er ein kleiner und extrem ergiebiger Gartenfreund und der Lieferant für eine Unzahl an Leckereien. Löwenzahn kann man von der Wurzel bis zur Blüte verwenden. Egal ob es um den Bereich der Kosmetik, der Medizin oder um Kulinarisches geht. Zu Letzterem ist mein Lieblingsrezept Löwenzahngelee.

Allgemeines zum Löwenzahn

Wenn der Frühling kommt, dann können wir uns seiner gelben Blütenpracht kaum widersetzen. Er ziert Wiesen und Parkanlagen und auch die kleinste Ritze kann für den Löwenzahn zu einem geeigneten Standort werden. Man wird ihn kaum wieder los. Sticht man ihn aus und es bleiben Reste seiner Pfahlwurzel im Erdreich, so treibt er erneut aus.

Ist der Löwenzahn giftig?

Meine Oma hat mich vor ihm gewarnt: Lass den Löwenzahn in Ruhe, er ist giftig. Das stimmt nicht so ganz. Die weiße Milch im Stängel enthält Bitterstoffe, Triterpene und Harze. In großen Mengen können sie durchaus zu Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall führen und empfindliche Menschen können bei Kontakt mit der Haut auch einen Juckreiz entwickeln.
Ich glaube der wahre Grund für die Großmutters Warnung war rein pragmatisch. Die Milch hinterlässt braune Flecken auf der Kleidung und war in der Zeit meiner Kindheit noch schwer zu entfernen. Ohne Vorbehandlung war der Fleck oft nach dem Waschen noch sichtbar. Die kleine Notlüge sei ihr verziehen, meiner Omi, die Ende der Siebziger noch keine vollautomatische Waschmaschine hatte.

Der Standort und Erntezeitpunkt

Dort wo Löwenzahn wächst ist der Boden mit einem hohen Nährstoffgehalt versehen, also grundsätzlich ist er ein gutes Zeichen. Wenn man ihn im Garten hat – perfekt! Dann mach einfach das Beste daraus. Wenn nicht, dann sammel ihn etwas abseits der stark frequentierten Wege.

Optimaler Zeitpunkt für die Ernte ist der April. Am besten, man pflückt ihn an einem warmen und trockenen Tag, gegen Mittag, wenn der Tau in den Blüten getrocknet ist. Alle Teile der Wunderpflanze können verzehrt oder als Tee getrunken werden. Die jungen Blätter sind reich an Bitterstoffen und gesundheitsfördernd. In unserer heutigen Gesellschaft leiden wir an einem Mangel an Bitterstoffen. Grund hierfür sind die neuen Züchtungen. Ich kann mich noch erinnern, wie bitter der weiße Teil des Kopfsalates oder Chicorée war. Heute kann man alle problemlos essen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Löwenzahn ist ein anerkanntes Heilkraut mit einem hohen Vitamin und Nährstoffgehalt. Die jungen Blätter können während einer Frühjahreskur eingesetzt werden. Sie helfen gegen Frühjahrsmüdigkeit und wirken auf Galle, Leber und Darm ausgleichend.

Zutaten für das Löwenzahngelee

  • Ca. 125 Gramm ungeputzte Löwenzahnblüten
  • 1 Bio-Zitrone
  • ca. 0,5 Liter Wasser 
  • ca. 270 ml Orangensaft 
  • 500 g Gelierzucker (2:1)

Das Rezept ergibt ca. 5 Gläser a 150 ml

Zubereitungszeit:

60 Minuten (das Verlesen der Blütenblätter nimmt etwas Zeit in Anspruch)

Kochzeit:

30 Minuten

Nährwerte:

Pro Glas circa 424 kcal, 0,5 Gramm Eiweiß, 105 Gramm Kohlenhydrate

Löwenzahngelee – zuerst ein Spaziergang durch die Natur

Aber zuerst wird gesammelt. Bitte pflücke die Blüten auf einer Wiese, von der du weißt, dass sie nicht als Hundeklo benutzt wird. Auch zu vermeiden sind Grünflächen, die stark mit Gülle gedünkt oder gespritzt werden oder direkt an einer Straße liegen. Ich wähle immer die Wiesen an Waldrändern oder die in meinem eigenen Garten. Wahrscheinlich bin ich eine der wenigen, die sich über den Löwenzahn im Rasen freuen.

Die gesammelte Menge (circa 125 Gramm) sieht dann ungefähr so aus:

Löwenzahngelee Eine Schüssel voller Löwenzahn 1

Zubereitung vom Löwenzahngelee

Hier nun die Erklärung, wie du das Löwenzahngelee selber machen kannst. Eigentlich ist die Zubereitung von diesem unglaublich köstlichen Aufstrich mehr als simpel. Das einzig „anstrengende“ ist das Verlesen der Blütenblätter. Aber wenn du, das mit der nötigen Gelassenheit durchführst, dann ähnelt es fast einer Meditation.

So, und jetzt – ab in die Sonne und in aller Ruhe die Blütenblätter aus den Kelchen zupfen. Ich mache das immer auf der Terrasse, damit ich kleine Tierchen, die noch in den Blüten sitzen können, umgehend in die Freiheit entlassen kann.

Wenn du das erledigt hast, sieht das Ergebnis so aus:

Löwenzahngelee Die verlesenen Blütenblätter 2

Jetzt kommen die Blütenblätter in einen Topf und werden mit ungefähr 0,5 Litern Wasser aufgefüllt. Die Blütenblätter sollten bedeckt sein. Dann die Zitrone waschen, in Scheiben schneiden und mit in den Topf geben. Bitte entferne die Kerne, denn die lassen sich später nicht pürieren.

Löwenzahngelee Einkochen mit Zitronenscheiben 3

Die Masse zum Kochen bringen und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Dann mit einem Pürierstab oder Mixer, inklusive der Zitronenscheiben, zerkleinern, sodass eine sämige Flüssigkeit entsteht. Du solltest darauf achten, dass die Masse gut püriert wird und keine Stücke von der Zitronenschale übrig bleiben – es sei denn du magst das. Ich finde diese kleinen Stückchen ja sehr lecker, denn sie haben trotz kochen noch diesen typischen herben Geschmack. Wenn du das nicht magst, einfach länger pürieren.

Löwenzahngelee die passierte Geleemasse 4

Jetzt die Flüssigkeit in einen Messbecher geben und mit Orangensaft auffüllen, bis eine Menge von 750 Milliliter entstanden ist. In meinem Fall waren es fast 300 Milliliter O-Saft. Alles zurück in den Kochtopf kippen und die 500 Gramm Gelierzucker (2:1) hinzugeben. Auf der Packung steht in der Regel bei der Zubereitung von Gelee, den Gelierzucker in kalte Flüssigkeit geben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dem Geliermittel nicht schadet, wenn es in die warme Flüssigkeit kommt. Jetzt das ganze nach Packungsvorgabe (in der Regel 4 Minuten) kochen.

Die Löwenzahngeleemasse in saubere Gläser abfüllen und fest verschließen. Es ist übrigens nicht nötig, die Gläser auf den Kopf zu stellen. Sofern die Schraubverschlüsse keinen Defekt aufweisen, ziehen die Gläser auch im aufrechten Zustand Vakuum.

Löwenzahngelee selber machen

Sollte sich ein Glas nicht schließen, ist das nicht schlimm. Einfach in den nächsten Tagen verzehren. Das Gelee schmeckt unglaublich gut zu Marzipanbrot.

Lass es dir schmecken❣️

Deine Vanessa

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