Dieses Rezept begleitet mich seit über zwanzig Jahren und ich habe es schon unzählige Male zubereitet. Die Zitronencreme schmeckt im Winter und ganz besonders gut im Sommer. Wenn sie dann aus dem Kühlschrank kommt, überzeugt sie durch ihren frisch, fruchtigen und süß säuerlichen Geschmack. Ein Fest! Was du bei der Zubereitung beachten solltest und wie du dieses Rezept möglichst klimafreundlich umsetzt, erfährst du in diesem Artikel.
Warum du Bio-Zitronen verwenden solltest
Der wichtigste Punkt ist wahrscheinlich die Belastung mit Giftstoffen. Damit Zitronen aus konventionellem Anbau länger halten, werden sie mit chemischen Pflanzenschutzmitteln gespritzt, die weder besonders gut für den Menschen noch für die Umwelt sind. Nach der Ernte erfolgt oft eine Behandlung mit Wachs und Konservierungsmitteln, damit die Früchte gut aussehen und nicht zu schnell verderben.
In der Anbauphase kommen außerdem künstlich hergestellten Mineraldünger zum Einsatz.
Da in der Zitronencreme Schalenabrieb verarbeitet wird, ist es extrem wichtig Bio-Zitronen zu verwenden. Die Vorstellung, mir Pflanzenschutzmittel ins Essen zu reiben, finde ich echt ekelig.
Ich kaufe Zitronen aus biologischem Anbau und greife zu den Sigeln Demeter oder Bioland. Hier kann ich mir ziemlich sicher sein, dass der Anbau nach bestem Wissen und Gewissen für Mensch und Umwelt erfolgt und dass ich eine nachhaltige Landwirtschaft unterstütze.
Natürlich wasche ich auch diese Zitronen vor dem Verarbeiten unter warmem Wasser ab und kann mir dann ziemlich sicher sein, dass ich ein gutes Produkt verarbeite.
Leider sind Zitronen in Deutschland nicht heimisch, aber wenn du lange Transportwege vermeiden willst, dann achte auf Ware aus Europa. Spanische Bio-Zitronen kannst du das ganze Jahr über kaufen und Bioware aus Norditalien ca. November bis Juni. Hier gibt es mittlerweile auch ganz tolle CrowdFarming Projekte, falls du einen höheren Bedarf an Zitronen oder Zitrusfrüchten hast – einfach googeln.
Die Verarbeitung von Speisestärke
Diese Creme wird mit Speisestärke angedickt. Hierbei handelt es sich um ein Verdickungsmittel, das aus Mais hergestellt wird und geschmacksneutral ist.
Achte darauf, dass du die Stärke immer in kalte Flüssigkeit rührst, denn wenn sie warm wird, beginnt der Prozess des Abbindens. Bei der Zubereitung der Zitronencreme kannst du nicht viel falsch machen, denn die Stärke kommt direkt in die kalte Flüssigkeit.
Beim Erhitzen kann es passieren, dass sich trotz stetigem Rührens kleine Klümpchen bilden, sei darüber nicht besorgt, wenn die Flüssigkeit vollständig abgebunden hat, verliert sie die milchige Farbe und ist gleichmäßig angedickt.
Nun zum Rezept.
Zitronencreme
Küchenzubehör
Zutaten
- 3 Zitronen
- 40 Gramm Speisestärke
- 150 Gramm Zucker
- 1 Prise Salz
- 3 Eier
Zubereitung
- Mit einer feinen Reibe die Schale von einer Zitrone abreiben. Achte darauf, nur den gelben Anteil abzureiben, denn der weiße könnte bitter sein.
- Den Saft von allen drei Zitronen auspressen, in einen Messbecher geben und mit Wasser auf einen ½ Liter auffüllen. Die Flüssigkeit in eine große Schüssel geben.
- Die drei Eier trennen.
- Die Speisestärke, den Zucker, das Salz, den Schalenabrieb und die drei Eigelbe hinzugeben und die Flüssigkeit mit einem Handrührgerät schlagen, bis sich oben Schaum bildet.
- Die Flüssigkeit in einen Topf geben und erhitzen, biss die Speisestärke bindet und eine cremige Masse entsteht. Den Topf vom Herd nehmen und die heiße Creme in eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen
- Das Eiweiß in einen Rührgefäß geben und zu Eischnee schlagen. Den Eischnee unter die Zitronencreme heben und die Masse in Gläser verteilen.
Nährwertangaben
Deko für die Zitronencreme
Als Dekoration für das Dessert habe ich handelsübliche Zebra Röllchen verwendet und …
Geschmolzene Karamell-Bonbons.
Hierfür nimmst du die Bonbons, bei denen du als Kind etwas Mühe hatte, das glitzernde, golden Papier auszuwickeln. Wenn du jetzt nicht weißt, wovon ich spreche, bist du entweder zu jung oder deine Eltern hatten keinen Fernseher 😉.
Ich spreche von Werthers Echte, heute heißen sie Werthers Original. Die Sahnebonbons einfach auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen und bei 180 Grad Umluft ca. 8 Minuten erhitzen, bis sie zerlaufen sind und Blasen werfen. Aus dem Backofen holen, das Backpapier von Blech rutschen lassen und warten, bis sie ausgekühlt sind. Bitte fasse die Bonbons nicht im heißen Zustand an, das kann richtige Blasen an den Fingern geben.
Mein Fazit fürs Klima
Ein eindeutig klimafreundliches Rezept. Du solltest allerdings darauf achten, welchen Zucker du verwendest. Rohrzucker schlägt in der CO₂-Bilanz mit einer höheren Menge zu Buche, da die Transportwege länger sind und mehr Wasser sowie Fläche für den Anbau benötigt wird. Der deutsche oder europäische Zucker aus Rüben steht eindeutig besser da.
Und bei den Eiern gilt natürlich Freilandhaltung. Zwar unterscheiden sich die Eier der unterschiedlichen Haltungsformen eher wenig in ihrer CO₂-Bilanz, aber mein Gefühl ist einfach besser, wenn ich weiß, dass sich die Hühner sich nicht mit bis zu neun Artgenossen pro Quadratmeter tummeln müssen.
Über die Zitronen hatte ich oben ja bereits geschrieben. Hier gilt Bio-Qualität und möglichst aus europäischem Anbau.
Ein Wort zur Deko. Ich kann nicht sagen, wie gut oder schlecht Werthers für das Klima sind. Für die Seele sind sie allerdings super 😉 und wenigstens gehört die Firma nicht zum Nestlé Konzern.
Schokolade hat generell nicht den besten ökologischen Fußabdruck, erst recht nicht, wenn es Milchschokolade ist. Und leider gibt es auf vielen Plantagen auch heute noch Kinderarbeit.
Im Grunde ist nur zu beachten, was immer zu beachten ist: so nah wie möglich, so wenig vom Tier wie nötig und am besten saisonal.
Hab jetzt Spaß beim Kochen und lass es dir richtig schmecken❣️
Deine
Vanessa
